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Erntehelfer!

Skript zu Folge Nr. 6 vom Podcast "Voll kernig"

((Vorspann / Anmoderation)) „Voll kernig – der Kinder-Podcast über gutes Essen für Kinder“. Mit Mads und seinem großen Bruder Jona. Und ich bin Norah. Viel Spaß!

((Mads)) Es sieht so schön aus, wenn der Wind durch das Getreide weht. Fast als wären da Wellen  …

((Jona)) Ja, besonders beim Hafer mit seinen Rispen und der Gerste mit ihren langen Grannen – das sind diese Häärchen oben …

((Mads)) Wow, Du kennst Dich aber aus. Wobei… Hafer und Gerste kenn ich auch. Aber dann wirds schwierig... Wann wird das Getreide eigentlich geerntet?

((Jona)) Bald. Du siehst ja, dieser Hafer hier ist schon richtig gelb. Er wird im August geerntet.

((Mads)) Und welche Getreidesorte ist als allererstes dran?

((Jona)) Zuerst ist die Gerste. Sie ist schon im Juli reif. Siehst Du die Felder da hinten?! Die sind schon abgeerntet.

((Mads)) Stimmt, da ist der Bauer ja schon am Pflügen. Warum macht er das eigentlich?

((Jona)) Damit bereitet er den Boden schon wieder auf die nächste Aussaat vor.

((Mads)) Wie denn?

((Jona)) Der Pflug mit seinen großen Schneideblättern gräbt die Erde bis zu 30 Zentimeter tief um. Dabei holt er auch das Unkraut raus und verteilt gleichzeitig die Nährstoffe aus den Getreideresten im Boden.

((Mads)) Okay, und dann kann wieder etwas Neues gesät werden?

((Jona)) Ja. Nach dem Pflügen ist der Boden schon aufgelockert und wird besser durchlüftet. Das ist wichtig, damit die nächsten Samen oder neue Pflanzen gut wachsen können.

((Mads)) Wird auf diesem Feld jedes Jahr das gleiche Getreide angepflanzt?

((Jona)) Nein – zumindest nicht in moderner Landwirtschaft.

((Mads)) Warum nicht?

((Jona)) Weil der Boden überlastet würde, wenn immer das Gleiche entnommen wird. Damit er sich erholen kann, halten sich viele Bauern an die sogenannte Fruchtfolge. Verschiedene Pflanzen sind ja unterschiedlich anspruchsvoll.

((Mads)) Das klingt irgendwie kompliziert.

((Jona)) Ja, das ist eine Wissenschaft für sich. Aber das Ziel dabei ist, dass der Boden so fruchtbar wie möglich bleibt und die Felder bestmöglich genutzt werden können.

((Mads)) Das klingt logisch!

((Jona)) Es gibt aber auch Landwirte, die Monokultur oder Einfeldwirtschaft betreiben. Das heißt, sie pflanzen über Jahre das gleiche Getreide an, zum Beispiel Mais. Das ist aber weniger nachhaltig.

((Mads)) Warum?

((Jona)) Wenn der Boden weniger fruchtbar ist, sind die Ernte geringer. Außerdem können sich Unkraut, Krankheiten und Schädlinge besser ausbreiten. Der Boden ist einfach nicht mehr so widerstandsfähig und das Feld wird im schlimmsten Fall für Jahre unbrauchbar.

((Mads)) Das ist ja total doof.

((Jona)) Deshalb setzen kluge Landwirte auch auf die Fruchtfolge und halten Anbaupausen ein, auch wenns komplizierter ist.

((Mads)) Verstehe.

((Jona)) Hafer – wie hier – eignet sich gut für die Erholung des Bodens, da er keine hohen Ansprüche hat, besonders tief wurzelt und die Nährstoffe aus dem Boden so gut aufnehmen kann.

((Mads)) Witzig, ein natürlicher Bodenverbesserer …

((Kind 2, lacht)) Ja, sowas in der Art ...

((Mads)) Oh, sieh mal! Da hinten kommt ein Mähdrescher.

((Jona)) Ja, jetzt beginnt hier wohl die Ernte!

((Mads)) Wahnsinn, wie groß der ist. Weißt Du wie dieses Riesending funktioniert?

((Jona)) Ja, Du kannst Dir einen Mähdrescher vorstellen wie eine rollende Fabrik...

((Mads)) Okay, ich versuchs …

((Jona)) Der Mähdrescher schneidet nicht nur die Getreidehalme ab. Er trennt auch Korn und Stroh voneinander. Dann reinigt er die Körner und speichert sie in seinem großen Korntank. Das Stroh bleibt auf den Feldern liegen.

((Mads)) Deshalb heißt er auch Mähdrescher, oder? Weil er ja nicht nur mäht… Aber warum es Dreschen heißt, hab ich noch nicht so richtig verstanden …

((Jona)) Früher – als alles noch ohne große Maschinen gemacht wurde – waren für das, was heute der Mähdrescher macht, viele Arbeitsschritte nötig.

((Mads)) Welche genau?

((Jona)) Zuerst wurde das Getreide geschnitten – zu Beginn mit einer Sichel, später mit der Sense. Dann musste es aufgesammelt, zusammengebunden und zum Trocknen aufgestellt werden. Erst im Spätherbst oder Winter begann das Dreschen.

((Mads)) Und da passiert was?

((Jona)) Beim Dreschen wurde mit Dreschflegeln, das waren Holzknüppel, auf die am Boden liegenden Halme eingeschlagen. Die Körner wurden dabei von den Ähren getrennt.

((Mads)) Wahnsinn, was für eine Arbeit!

((Jona)) Das kannst Du laut sagen. Mit der Sense schafft ein Mann höchstens 1.000 Quadratmeter an einem Tag. Das sind etwas mehr als zwei Basketballfelder. Ein Mähdrescher kann in einer Stunde eine Fläche von zehn Fußballfeldern beackern.

((Mads)) Wow. Und was passiert dann mit den Körnern?

((Jona)) Sie werden in Silos, also großen runden Speichern, zwischengelagert und dann weiterverarbeitet.

((Mads)) Zum Beispiel zu Mehl!

((Jona)) Genau, oder in diesem Fall hier: zu Haferflocken.

((Mads)) Cool, wollen wir noch ein bisschen bei der Ernte zusehen?

((Jona)) Gern. Ich find’s auch spannend so einen Mähdrescher in Aktion zu sehen. Aber zuerst: Tschüss und …

((beide)) … bis zum nächsten Mal!

((Abspann)) Das war „Voll kernig!“ – der Kinder-Podcast über gutes Essen und alles drumherum. Hier trifft geballtes Kinder-Wissen auf DIE Hafer-Experten. Präsentiert von Kölln(flocken) und dem Familienmagazin WARUM!

 

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