((Vorspann / Anmoderation)) „Voll kernig – der Kinder-Podcast über gutes Essen und alles drumherum“. Heute mit Lenya und ihrer großen Schwester Mayla. Und ich bin Norah. Viel Spaß!

((Mayla)) Hatschi, oh man, dieser blöde Heuschnupfen nervt vielleicht!

((Lenya)) Ja, das glaube ich dir. Warum heißt Heuschnupfen eigentlich Heuschnupfen?

((Mayla)) Ich glaube das weiß man gar nicht so genau. Sicher ist aber, dass er nicht direkt mit Heu, also getrockneten Kräutern und Gräsern, zu tun hat. Und auch nicht mit einem Schnupfen, wie wir ihn bei einer Erkältung kriegen ...

((Lenya)) Aber du hast doch Schnupfen ...

((Mayla)) Ja, aber der wird nicht durch Viren ausgelöst, sondern durch meine Allergie gegen Blütenpollen.

((Lenya)) Achso! Was ist eine Allergie eigentlich genau?

((Mayla)) Bei einer Allergie reagiert unser Immunsystem über und wehrt sich gegen etwas im Grunde Ungefährliches. Und zwar genauso doll wie sonst gegen Krankheitserreger. Es reagiert dann  zum Beispiel auf Pollen oder ein Nahrungsmittel.

((Lenya)) Ok, verstehe. Es ist also so etwas wie eine Falschreaktion?!

((Mayla)) Genau. Eine allergische Reaktion kann unterschiedlich stark ausfallen – von einer laufenden Nase über Asthma bis hin zum allergischen Schock mit Kreislaufzusammenbruch. Insgesamt sind heute mehr als 20.000 Auslöser für Allergien bekannt.

((Lenya)) Das sind aber viele!

((Mayla)) Ja, der Heuschnupfen, also eine Allergie gegen Pollen, ist nur eine von vielen! Seinen Namen hat er vermutlich einfach, weil er im Sommer, wenn es heiß und trocken ist – also zur Zeit der Heuernte – am schlimmsten ist.

((Lenya)) Ich bin echt froh, dass ich keine Allergien hab! In meiner Klasse ist ein Junge, der ist allergisch gegen Gluten. Der darf ganz viel nicht essen. Voll anstrengend...

((Mayla)) Ja, das ist fies. Da muss er ja bei allem aufpassen, was aus Getreide ist. Wenn mans genau nimmt, hat er dann aber keine Allergie.

((Lenya)) Nicht? Was denn dann?

((Mayla)) Menschen, die kein Gluten vertragen, haben Zöliakie. Das ist eine genetische, also erblich bedingte, Erkrankung des Immunsystems.

Wenn ein daran erkrankter Mensch ein glutenhaltiges Getreide zu sich nimmt, wird die Schleimhaut des Dünndarms von Abwehrstoffen des eigenen Körpers angegriffen und zerstört.

((Lenya)) Klingt heftig! Was ist Gluten eigentlich genau?

((Mayla)) Eine Eiweißstruktur, die in verschiedenen Getreiden enthalten ist, wie zum Beispiel in Weizen, Roggen oder Gerste, aber auch im Hafer. Es heißt auch Klebereiweiß, weil es beim Brotbacken Wasser im Teig bindet, ihn geschmeidig macht und für das Aufgehen von Brot oder Kuchen sorgt.

((Lenya)) Das klingt doch erstmal gut …

((Mayla)) Ja, grundsätzlich ist Gluten nützlich. Außer eben für Menschen, die kein Gluten abkönnen. Die müssen sich ihr Leben lang glutenfrei ernähren.

((Lenya)) Puh! Wie geht das denn, wenn es in so vielen Getreidesorten drin ist?

((Mayla)) Sie müssen zum Beispiel auf Getreide ausweichen, das von Natur aus kein Gluten enthält wie Mais, Reis oder Buchweizen. Auch Hafer eignet sich für glutenfreie Ernährung.

((Lenya)) Aber du hast doch gesagt, dass auch im Hafer Gluten drin ist.

((Mayla)) Ja, aber Hafer enthält das Eiweiß in einer Form, die sich nicht so auf den Darm auswirkt wie es zum Beispiel das Gluten im Weizen tut.

((Lenya)) Aber warum gibt es dann überhaupt glutenfreie Haferflocken?

((Mayla)) Das hat mit der Herstellung zu tun. Damit man ein Hafer-Müsli „glutenfrei“ nennen darf, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.

((Lenya)) Welche?

((Mayla)) Der Hafer darf sich auf dem Feld auf keinen Fall mit anderen Getreidearten vermischen. Sonst könnten sich ja zwischen dem Hafer vereinzelt Roggen-, Gersten- oder Weizenähren befinden, die der Mähdrescher mit aberntet.

((Lenya)) Das zu verhindern, stelle ich mir aber schwierig vor …

((Mayla)) Ist es auch. Hersteller von glutenfreien Haferflocken wie Kölln müssen daher ihre Felder ganz genau kontrollieren und darauf achten, dass sich auch in der Produktion nichts vermischt.

((Lenya)) Wie macht man das denn?

((Mayla)) Sie arbeiten mit Bauern zusammen, die kontrolliertes Saatgut verwenden, in dem dann wirklich nur Hafer drin ist. Die Felder werden besonders genau ausgewählt und vorbereitet.

((Lenya)) Wie denn?

((Mayla)) Wenn das Getreide anfängt zu wachsen, werden die Felder regelmäßig zu Fuß kontrolliert. Alles, was kein Hafer ist, wird dann schon in der Wachstumsphase entfernt. Außerdem gibt es speziell gereinigte Erntemaschinen und Lager.

((Lenya)) Krass! Wie aufwendig.

((Mayla)) Ja, umso cooler für Menschen mit Zöliakie, dass es inzwischen so viele glutenfreie Produkte gibt.

((Lenya)) Das finde ich auch. Wollen wir reingehen und was essen?

((Mayla)) Gerne. Und zum Glück dürfen wir ja alles essen! Also erstmal: Tschüss und…

((beide)) … bis zum nächsten Mal!

((Abspann)) Das war „Voll kernig!“ – der Kinder-Podcast über gutes Essen und alles drumherum. Hier trifft geballtes Kinder-Wissen auf DIE Hafer-Experten. Präsentiert von Kölln(flocken) und dem Familienmagazin WARUM!